Das Biogasanlagenprojekt “Charpentier” wurde entwickelt und wird betrieben durch die franz. Firma „CPL Biogaz“ die insbesondere durch ihren Geschäftsführer Herrn Baptiste Charpentier, der selbst in der Landwirtschaft (Ackerbau + Agrar-Spedition) tätig ist, vertreten wird. Die Firma bioconstruct wurde auserwählt die Biogasanlagentechnologie inkl. Fütterungssystem, Fermentation und Gärrestlagerung zu liefern und zu installieren. Die Biogasanlage wurde in Kooperation mit dem franz. Ing. Büro SAS ASTECA errichtet. Der Baubeginn der Anlage erfolgte im August 2020 und die Inbetriebnahme der Gasaufbereitung zur Erzeugung von Biomethan erfolgte im Juni 2021. Der Projektstandort befindet sich in dem franz. Dorf Chailly-en-Brie östlich von Paris.
Bei den Substraten zur Fütterung der Anlage handelt es sich überwiegend um landwirtschaftliche Produkte und Reststoffe wie Zuckerrübenschnitzel, Getreideabfälle, Roggen-GPS und Maissilage. Die gesamte Substrateinsatzmenge in Höhe von 17.000 t/a ermöglicht eine Biomethanausbeute von 180 Nm³/h. Das erzeugte Rohbiogas wird dabei durch eine Gasaufbereitunsanlage zu Biomethan umgewandelt und anschließend in das lokale Erdgasnetz eingespeist.
Die technische Besonderheit der Anlage liegt insbesondere in der Einbringtechnik die aus einem Feststoffdosierer mit hydraulischer Schubwand und Mischschnecken besteht als auch einer Mischpumpe mit Zerkleinerungs- und Separationstechnik. Die verschiedenen Substrate wie Roggen-GPS, Rindermist, etc. können mittels Radlader in den Dosierer befüllt werden. Dort werden die einzelnen Stoffe homogen gemischt und aufgelockert und in eine Mischpumpe mit Schneideinrichtung gefördert. Größere Substratpartikel (Stroh, etc.) werden hier zerkleinert und anschließend mit flüssigem Substrat angemischt. Des weiteren können Störstoffe wie Steine mit diesem System separiert werden. Das flüssige Substratgemisch wird über eine Pumpe in den Fermenter gefördert. Durch die direkte Anmischung von flüssigen und festen Substraten können die Rührzeiten im Fermenter signifikant reduziert und somit auch der Eigenstromverbrauch optimiert werden. Zur Anlieferung von flüssigen Substraten wie Gülle etc. ist neben dem Dosierer eine separate Vorgrube vorhanden in der flüssige Stoffe angeliefert und von dort aus automatisch in den Fermenter gepumpt werden können.